Erneuerbare Energien Ihr Investment in Renewable Energy: 7 wertvolle Markt-Insights von unseren Expert:innen
29.04.2024 • 10 Minuten Lesezeit
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Der Markt für Erneuerbare Energien boomt. Renewables haben sich jetzt seit einigen Jahren fest am Markt etabliert, 2023 machten sie zum ersten Mal über die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs aus. Und auch die staatlichen Investitionen in Erneuerbare Energien überstiegen im vergangenen Jahr erstmals die Ausgaben für fossile Brennstoffe.¹
Diese Dynamik überträgt sich auch auf den Finanzmarkt: Die Nachfrage steigt, das Angebot von Investments in Erneuerbare Energien zieht nach. Gerade dann muss aber genau hingeschaut werden, um wahre Chancen, aber auch Risiken zu identifizieren. Denn ein boomender Markt überhitzt auch schnell.
Unsere Experten geben Ihnen hier deshalb Einblick in 7 exklusive Insights, die Ihnen dabei helfen werden, den Markt für Erneuerbare-Energien-Investments besser zu durchblicken.
Insight Nr. 1: Neue Dynamiken am Markt für Projektentwicklungen
Für einige Jahre konnte sich der Markt für Erneuerbare Energien quasi ungestört entwickeln: Die Zuschüsse waren hoch, die Nachfrage groß, die Finanzierungskosten niedrig.
Doch die Marktlage hat sich durch die Zinserhöhungen nun verändert: Einerseits profitieren Investmentgesellschaften, denn bei ihnen führen die steigenden Zinsen auch zu steigenden Renditen. Andererseits erhöhen sich damit für Projektentwickler:innen die Finanzierungskosten.
Außerdem wird dadurch, dass der Ausbau von Erneuerbaren Energien am deutschen Markt so stark vorangetrieben wird, auch der Wettbewerb verschärft. Auch das führt zu höheren Projekt- und Flächenkosten.
Die Situation am Markt ist damit zwar vielversprechender, aber auch etwas angespannter als noch vor ein paar Jahren. Gerade bei Projektentwicklungen sollten Sie deshalb vor allem auf etablierte Unternehmen setzen, die über ausreichend Erfahrung verfügen und einen entsprechenden Track Record vorweisen können.
Insight Nr. 2: PPAs machen Platz für neue Vertragsformen
Sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs) sind fester Bestandteil am Markt für Erneuerbare-Energien-Investments. Sie sorgen dafür, dass die Abnahme von nachhaltig hergestelltem Strom langfristig und zu einem festen Preis abgesichert ist.
Aber der Markt wächst – da ist es kaum noch möglich, alle kommenden Projekte über PPAs abzuwickeln. Wer also langfristig bestehen will, kann deshalb nicht dauerhaft auf PPAs setzen, so wertvoll sie auch sind.
Das heißt nicht, dass gesicherte Abnahmeverträge und -preise ein Ding der Vergangenheit sind. Im Gegenteil, die Nachfrage nach PPAs steigt immer noch stetig an: Laut aktuellen Prognosen der Deutschen Energie-Agentur (dena) könnten rund 25 Prozent des deutschen Strombedarfs im Jahr 2030 durch den PPA-Markt abgedeckt werden.²
Allerdings wird der Markt eben komplexer, und das gilt auch für die Vertragsformen. PPAs sind immer noch essentiell, werden künftig aber immer stärker durch weitere Modelle ergänzt. Für Anleger:innen, die in Zukunft Strom aus Erneuerbaren Energien beziehen oder in Erneuerbare Energien investieren wollen, werden daher in Zukunft auch alternative Vertragsmodelle infrage kommen, die sich am Markt für Erneuerbare Energien herausbilden.
Insight Nr. 3: Hybridisierung = Stabilisierung
Leistungsschwankungen im Bereich Erneuerbare Energien sind immer noch einer der am meisten hervorgebrachten Kritikpunkte. Und es ist zumindest auch ansatzweise etwas dran: Es weht nicht immer Wind, es scheint auch nicht immer die Sonne. Das hat natürlich auch Einfluss auf die jeweilige Energieerzeugung.
Hier kommt das Prinzip der Hybridisierung ins Spiel: Indem man unterschiedliche Arten von Erneuerbare-Energien-Anlagen miteinander kombiniert, können die Leistungsschwankungen ausgeglichen und kompensiert werden. Das funktioniert vor allem bei Energiearten mit unterschiedlichen Erzeugungsprofilen besonders gut, wie zum Beispiel Wind und Solar.
Hybridmodelle beschreiben aber gleichzeitig auch die Kombination von Stromerzeugung und Stromspeicherung. Dadurch können Betreiber in erzeugungsstarken Phasen mehr Strom produzieren, speichern und in erzeugungsschwächeren Phasen einspeisen. Auch solche Hybridsysteme werden künftig stark zunehmen, denn so wird die Netzstabilität zusätzlich erhöht.
Hybridprojekte nehmen in vielen Teilen Europas schon Fahrt auf. Auch die Commerz Real Gruppe realisiert ein solches Projekt aktuell in Südspanien: Dort wird im Laufe der nächsten Jahre ein bestehender Solarpark durch einen Onshore-Windpark ergänzt.
In Deutschland wiederum sind diversifizierte Hybridprojekte derzeit noch mit höheren bürokratischen und rechtlichen Hürden verbunden. Allerdings sieht es ganz so aus, als würden diese Prozesse schon bald optimiert werden. Das Potenzial solcher Hybridprojekte wurde nämlich auch hierzulande schon längst erkannt. So gingen 2023 die ersten kommerziellen Anlagen ans Netz und zeigen, dass das Potential der Kombination schon Marktreife erreicht hat.⁵
Nachhaltiger Strom kann so kontinuierlicher erzeugt und Leistungsschwankungen können besser ausgeglichen werden. Das bedeutet im nächsten Schritt, dass Strom auch zuverlässiger eingespeist werden. Und das stabilisiert bei Investments in Erneuerbare Energien schließlich auch die Cashflows für die Anleger:innen.
Die Commerz Real ergänzt das südspanische Solarkraftwerk „Cartuja“ in den nächsten Jahren durch ein leistungsstarkes Windkraftprojekt – und realisiert so ihr erstes Hybridprojekt im Bereich Erneuerbare Energien, das die Kraft der spanischen Sonne und der atlantischen Windströme optimal nutzbar macht.
Mehr über das Hybridprojekt der Commerz Real erfahren →
Insight Nr. 4: Risikobalance dank Infrastruktur-Assets
Gerade in den letzten (recht krisenreichen) Jahren ging es auch am Finanzmarkt tumulthaft zu. Dabei haben sich gerade Assets aus dem Bereich Infrastruktur als krisenresistente Investments erwiesen: Zinserhöhungen, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten konnten Infrastruktur-Assets im Vergleich zu anderen Anlageklassen nur wenig anhaben.
Es können aber natürlich nicht alle Infrastruktur-Assets über einen Kamm geschert werden. Bei kleineren Assets zum Beispiel ist der Bieterwettbewerb deutlich größer. Das treibt in vielen Fällen die Preise hoch und schmälert die Rendite.
Assets, die gerade erst in der Phase der Projektentwicklung stecken, locken wiederum mit einer bedeutsamen Renditeentwicklung. Um solche Chancen zu erkennen, braucht es jedoch ein gewisses Know-how, über das nicht alle Anleger:innen verfügen. Denn wie immer im Bau kann auch etwas schief gehen und nicht jede Projektentwicklungsgesellschaft realisiert das Vorhaben in der Praxis so, wie im Vorfeld auf dem Papier ausgemalt.
Die höchste Krisenresistenz versprechen deshalb vor allem Infrastruktur-Assets mit niedrigem Risikoprofil und breiter Diversifikation – wie zum Beispiel der Erneuerbare-Energien-Fonds klimaVest der Commerz Real Gruppe, mit dem Privatanleger:innen in Sachwerte aus dem Bereich Erneuerbare Energien investieren können:
Zu klimaVest gehören mittlerweile 43 Assets⁶ in 5 europäischen Ländern. Dabei kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz, wie On-/Offshore-Windkraft, Photovoltaik oder Agri-Photovoltaik. Der Fonds investiert sowohl in Projektentwicklungen als auch bereits gebaute und ans Stromnetz angeschlossene Anlagen.
So wird Diversifikation weitergedacht und die Risikobalancierung aufs nächste Level gehoben.
Insight Nr. 5: ELTIF 2.0 – Neue Chancen, neue Risiken?
Über das Anlagevehikel ELTIF (European Long-Term Investment Fund) wurden in den Jahren seit seiner Einführung 2015 erste Finanzprodukte auf den Markt gebracht, die auf langfristige Investments in die europäische Realwirtschaft abzielen.
Das Konzept kam grundsätzlich gut an, allerdings wurde es aufgrund der strengen Auflagen und Regularien nicht so viel genutzt wie ursprünglich gehofft. Vor allem für Privatanleger:innen war es zu unflexibel: Voraussetzung war eine Investmentsumme von mindestens 10.000 Euro mit einem Gesamtvermögen von mindestens 100.000 Euro.
Mit dem ELTIF 2.0, der im Januar 2024 verabschiedet wurde, sind diese Investmenthürden für Privatanleger:innen nun gefallen . Nun kann auch schon mit geringeren Einstiegssummen in realwirtschaftliche Investmentprojekte wie Infrastruktur und Erneuerbare Energien investiert werden.
Das sind erst einmal gute Neuigkeiten, vor allem für den Bereich Erneuerbare Energien. Denn um in Deutschland bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, sind nach aktuellem Stand³ rund 1,1 Billionen Euro nötig. Staatliche Fördermittel werden da nicht reichen, private Gelder sind gefragt. Und mit ELTIFs werden Investments in Erneuerbare Energien schon deutlich vereinfacht und standardisiert.
Anleger:innen sollten jedoch die Augen offenhalten. Denn durch die gelockerte Regulatorik erhalten nun auch die ELTIF-Anbieter mehr Freiheiten und Möglichkeiten, um beispielsweise neue Assets mit ins Portfolio aufzunehmen, die riskanter oder weniger nachhaltig sind als vermutet.
Damit kann sich unter Umständen die Transparenz für Anleger:innen senken und das Anlagerisiko erhöhen. Deshalb gilt es, genau hinzuschauen:
- In welche Assets wird investiert?
- Vertrauen Sie dem Anbieter?
- Welche Anlagestrategie verfolgt er?
- Welche Finanzprodukte bietet er noch an bzw. mischt dem Fonds bei?
Etwas Vorsicht wird sich hier langfristig auszahlen.
Insight Nr. 6: Über Stromerzeugung hinausdenken
Wenn es bislang um nachhaltigen Strom ging, stand meist die Erzeugung im Mittelpunkt. Und auch für Anleger:innen, die in Erneuerbare Energien investieren wollen, sind es meist Windräder und Solaranlagen, die als mögliche Investments in Betracht kommen.
Doch der Markt für Investments im Bereich Erneuerbare Energien ist deutlich größer als das. Auch Assets für die Übertragung und Speicherung von nachhaltig erzeugtem Strom spielen eine wichtige Rolle.
Ohne die Möglichkeit, Strom bewegen und auch über einen gewissen Zeitraum speichern zu können, haben auch Assets zur Stromerzeugung nur begrenzten Wert. Deshalb geraten jetzt auch Technologien wie Batteriespeicher stärker in den Blick. So werden mittlerweile beispielsweise Solarparks mit Batteriespeichern kombiniert, um Strom speichern und flexibel ins Netz einspeisen zu können.
Wer also künftig in die Anlageklasse Erneuerbare Energien investieren möchte, für den lohnt es sich, auch neue Formen von Assets in den Blick zu nehmen, die über etablierte Technologien zur Stromproduktion – wie Windräder, Wasser- oder Solarkraftwerke – hinausgehen.
Insight Nr. 7: Das Asset-Duo der Zukunft – Real Estate und Renewables
Renewables sind eine spannende und vor allem vielversprechende Anlageklasse. Doch noch lange nicht alle Anleger:innen trauen sich an ein ELTIF, oder auch anderes Investment, in Renewable Energy heran. Da fällt ein Investment in andere Sachwerte, wie zum Beispiel Immobilien, deutlich leichter.
hausInvest zum Beispiel, der Offene Immobilienfonds der Commerz Real Gruppe, verfügt mittlerweile über ein verwaltetes Vermögen in Höhe von 17 Mrd. Euro. Aber: Der Fonds ist auch schon seit über 50 Jahren am Markt. Erneuerbare-Energien-Investments können solche langjährigen Erfahrungswerte selbst noch nicht bieten.
Bei Erneuerbaren Energien und Immobilien muss es aber nicht das eine oder andere sein, viel besser lassen sie sich nämlich zusammenzudenken. So ist es auch im Zukunftsfinanzierungsgesetz gedacht, dass es für Offene Immobilienfonds ermöglichen sollte, auch in Assets aus dem Bereich Erneuerbare Energien zu investieren.
Bis jetzt wurde das Gesetz noch nicht verabschiedet – bei der Commerz Real Gruppe sehen wir es aber schon jetzt als vielversprechende Möglichkeit, um auch im hausInvest Immobilienportfolio Renewables zu verankern und mit unseren Immobilien zu koppeln. So plant es auch hausInvest Fondsmanager Mario Schüttauf: „Mittel- bis langfristig ist es unser Ziel, die Immobilien im Portfolio selbst mit Strom zu versorgen.“⁴
¹ Gröschel, G. (2023, 31. Mai). 2023 fließt erstmals mehr Geld in saubere Energie als fossile Brennstoffe. FOCUS Online. https://www.focus.de/earth/news/aktuelle-zahlen-belegen-die-ganze-welt-wendet-sich-von-oel-gas-und-kohle-ab_id_195138692.html
² PPA-Markt hat Potenzial bis zu 25 Prozent des Strombedarfs 2030 zu decken. (2023, 12. August). https://www.dena.de/newsroom/meldungen/2023/ppa-markt-hat-potenzial-bis-zu-25-prozent-des-strombedarf/
³ Krapp, C.& Stratmann, K. & Witsch, K. (2024, 11. Januar). Handelsblatt. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiewende-so-viel-kostet-die-infrastruktur-der-zukunft/100002597.html
⁴ Zukunftsfinanzierungsgesetz: hausInvest will Solar- und Windparks kaufen. (2024, 2. April). https://hausinvest.de/de/wissen/news/zukunftsfinanzierungsgesetz/
⁵ Siehe hierzu https://www.windpower-gmbh.de/solarparks-und-solar-wind-hybridparks/ ; https://windenergietage.de/2023/wp-content/uploads/sites/8/2018/01/31WT09_F6B_1500_DauerkraftFinance.pdf
⁶ Übergang Nutzen und Lasten bei drei schwedischen Photovoltaik Projektentwicklungen der Helios Nordic Energy ist noch nicht erfolgt.
Häufige Fragen zu Investments in Erneuerbare Energien
Was sind erneuerbare Energien?
Welche erneuerbaren Energien gibt es?
Welche Vorteile bietet ein Investment in Erneuerbare Energien?
Was sind die Nachteile von erneuerbaren Energien?
Erneuerbare Energien unterliegen in vielen Fällen bestimmte Wetterbedingungen, um Energie erzeugen zu können. Durch tages- und jahreszeitliche starke Schwankungen sind bei Erneuerbare Energien somit Produktionsausfälle möglich. Im Gegensatz zu menschlich regulierten Energiequellen aus fossilen Brennstoffen bedarf es bei Erneuerbaren Energien also einer besseren Steuerung und Planung.
Ein weiterer Faktor ist der Transport: Nicht immer wird erneuerbarer Strom dort produziert, wo er benötigt wird. Aus diesem Grund, wie auch dem Problem der Schwankungen werden Speichertechnologien und beschleunigter Netzausbau zum notwendigen Beschleuniger der Energiewende. Mehr zum Thema der Hybridisierung ist hier zu lesen.
Sollte man in erneuerbare Energien investieren?
Warum in erneuerbare Energien investieren?
Indem in erneuerbare Energien investiert wird, kann das eigene Portfolio um eine neue Anlageklasse erweitert und diversifiziert werden. Außerdem bieten erneuerbare Energien langfristige Renditechancen und Wertstabilität.
Gleichzeitig können so Energiekosten langfristig gesenkt, die Energieversorgung optimiert sowie neue Technologien und Innovationen gefördert werden.