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Institutionals Think Ecosystem

20.02.2024 7 Minuten Lesezeit

Mehr Wertschöpfung vernetzt. Mehr Kooperation jetzt.

Ökosysteme sind die Geschäftslogik der Stunde, weil keine andere Wertschöpfung der Komplexität der Gegenwart Rechnung trägt. Aber fangen wir vorne an: Ein Ökosystem besteht aus unterschiedlichen Organismen, die zusammen mit ihrer Umwelt eine funktionelle Einheit bilden. Als Organismen innerhalb eines Business Ökosystems gelten Unternehmen verschiedenster Branchen, die unterschiedliche Funktionen übernehmen und Aufgaben anhand ihrer Fähigkeiten ausführen.
Niemand kann allein der Beste in allem sein. Nur gemeinsam können wir unsere Welt positiv gestalten.
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Henning Koch
Vorstandsvorsitzender bei der Commerz Real
Ein Business Ökosystem schafft durch Vernetzungen einen Wert, der größer ist, als die Summe seiner Einzelteile. Je stärker und vielfältiger die Wechselbeziehungen der Unternehmen untereinander sind, desto resilienter ist auch das System.

Themen statt Branchen.

Business Ökosysteme sind grundsätzlich für jede Branche anwendbar. Jedoch geht es immer um Themen statt Branchen. Alle Akteure in einem sogenannten Wertschöpfungsnetzwerk knüpfen strategische Partnerschaften rund um ihre jeweiligen Schlüsselfähigkeiten. So zählt die Immobilienwirtschaft zusammen mit der Bauwirtschaft und weiteren Bereichen zum Ökosystem “Leben”, das jüngst als System mit dem größten Marktvolumen identifiziert wurde.
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Kooperativer Wettbewerb statt starrer Unternehmensgrenzen.

Akteure in Business Ökosystemen können drei Rollen einnehmen: Orchestrator, Realizer oder Enabler. Diese orientieren sich an den eigenen Kernkompetenzen und definieren den Verantwortungsspielraum im System. Gemeinsame Wertschöpfung funktioniert jedoch nur, wenn Kooperation und Konkurrenz widerspruchsfrei betrachtet werden und Unternehmensgrenzen aufweichen.
„Der Erfolg von 7 der 10 größten Unternehmen weltweit ist auf ein aktives Business Ökosystem zurückzuführen."
PriceWaterhouseCoopers
Microsoft und OpenAI liefern ein Paradebeispiel für den Wert von Business Ökosystemen. Die Partnerschaft mit Open AI hat den Marktwert von Microsoft um etwa 1,2 Billionen US-Dollar erhöht, ein Plus von etwa 70%. Dabei stellt Microsoft seine Fähigkeiten und Ressourcen im kostenintensiven Cloud Computing mit Microsoft Azure zur Verfügung während OpenAI seine Erkenntnisse und Fähigkeiten von KI in die nutzerseitigen Angebote implementiert.

Was Business Ökosysteme auszeichnet:

  • Gemeinsame Wertschöpfung mehrerer Unternehmen
  • Vernetzung rund um Themen und Schlüsselfähigkeiten
  • Kooperativer Wettbewerb statt starrer Branchengrenzen
  • Risikominimierung durch Risikoverteilung
  • Ständiger Werteaustausch und kontinuierlich neue Impulse
  • Höherer Innovationsgrad durch Zugang zu neuen Märkten
  • Individuelle Angebote durch vielfältige Perspektiven auf Nutzerbedarfe

 

Digitalisierung: Erst Reset. Dann Mindset. 

Für den kontinuierlichen Informationsaustausch braucht es eine gemeinsame Infrastruktur. Durch eine digitale Kollaboration lassen sich komplexe Prozesse rationalisieren und wichtige Entscheidungen schneller umsetzen während digitale Leistungen selbst ein Wachstumsmotor für systemische Unternehmen sind. Es geht um ein digitales Mindset und darum, Daten neu zu denken.

Der Wille reicht nicht. Es braucht einen Zweck.

Unternehmen in einem Business Ökosystem verstehen sich stärker als funktionelle Einheit. Ihr Mehrwert: gemeinsam können sie mehr Werte schaffen als sie von einem isolierten Akteur erarbeitet werden können. Auch wenn Microsoft und OpenAI weiterhin zwei Unternehmen sind, entsteht in ihrer Zusammenarbeit rund um das Thema KI eine hohe Schnittmenge, die getrennte Unternehmensbereiche verflechtet, Kosten senkt und Entwicklung vorantreibt. Nur wenn es durch ein Ökosystem einen wirklichen Mehrwert gibt, sollte dieses auch aufgebaut werden.

Nicht nur darüber reden. Sondern das System starten.

Erst, wenn es für diesen Mehrwert mehr als einen Partner benötigt, sollte überhaupt ein Business Ökosystem angestrebt werden. Allerdings zeigt die Praxis, dass viele Unternehmen schnell auf dieser Ebene steckenbleiben. Sie reden von einem Business Ökosystem, identifizieren Chancen und Partner, setzen das System jedoch nicht in Gang. Es braucht eine Kultur des gemeinsamen Ausprobierens. Dabei ist es unumgänglich, dass sämtliche Akteure in vernetzter Wertschöpfung denken. Doch diese Denkweise ist das Ergebnis eines Lernprozesses, den viele Unternehmen noch nicht verinnerlicht haben.
„Bis 2030 werden mehr als 30% der weltweiten Umsätze in Business Ökosystemen erwirtschaftet werden.”
Michael Lewrick
Vahlen

Unternehmen, die über ein breit aufgestelltes Portfolio an Geschäftsaktivitäten verfügen, sind etwas im Vorteil. Die Mutterorganisation fungiert als Orchestrator und findet vielseitige Partner, die die Ökosysteme auf tragfähige Füße stellen.

So auch bei der Commerz Real, die sich vor allem mit Immobilien, Mobilienleasing und erneuerbaren Energien beschäftigt. Um jeden Bereich entstehen kleine Ökosysteme, die in das Gesamtsystem integriert werden. Durch den Austausch von Informationen, Fähigkeiten und Ressourcen kann die Commerz Real Kunden auf einer besseren Datenbasis ein breiteres Angebotsspektrum einer größeren Zielgruppe schneller zur Verfügung stellen.

Die verschiedenen Perspektiven der Partner auf Kunden- und Nutzerbedarfe bilden eine bessere Grundlage für die Produktentwicklung als es für ein einzelnes Unternehmen möglich wäre. Durch die Nutzung der Fähigkeiten einzelner Partner können Angebote mit neuen Features oder in besserer Qualität geschaffen werden, während diese von einem besseren Marktzugang profitieren. In diesen Austauschen wird nach dem Win-Win-Win gesucht, bei dem beide Partner und die Kunden gewinnen.

Die Potenziale gemeinsamer Wertschöpfung auf einen Blick:

  1. Mehr Werte: Informationen, Fähigkeiten und Ressourcen werden zur Verfügung gestellt und liefern Werte gegen Werte statt Geld satt Waren.
  2. Nutzerorientierte Angebote: Jeder Akteur hat eine andere Perspektive auf Nutzerbedarfe, das ein vollständiges Bild entstehen lässt.
  3. Neue Märkte: Da in einem Business Ökosystem unterschiedliche Branchen kooperieren, erhalten alle Teilnehmer Zugang zu diesen.
  4. Mehr Effizienz und Resilienz: Teilen von Wissen und Ressourcen führt zu Kostenminimierung. Risikoverteilung führt zu Risikominimierung.
  5. Mehr Einfluss: Akteure haben mehr Anteil an Anknüpfungspunkten im System, können schneller reagieren und Gewinnanteil erhöhen.
  6. Höherer Innovationsgrad: Konstante Impulse und gemeinsame Wissensgenerierung als Basis für bedürfnisgerechte Neuentwicklungen.